geothermisches Kraftwerk

Ein auf der Nutzung von Erdwärme beruhendes Kraftwerk. Die Erdwärme (→ Geothermie) wird durch den Zerfall natürlich entstandener radioaktiver Isotope in der Erdkruste freigesetzt und durch Wärmleitung oder über Wasser an die Erdoberfläche transportiert.

Besonders einfach ist die Nutzung der Erdwärme, wenn heißes Wasser von selbst zu Tage tritt. Dies geschieht in Regionen, in denen die Erdkruste relativ dünn ist. Solche heißen Quellen können zur Gewinnung von Heizwärme, bei ausreichend hohem Temperaturniveau auch zur Stromgewinnung genutzt werden. Die Nutzungsdauer solcher Quellen ist hoch.

Ein solches Kraftwerk ist ein thermisches Kraftwerk, dessen Wärmequelle die Erdwärme ist. Aufgrund des im Vergleich zu Kern- und Kohlekraftwerken geringen Temperaturniveaus der Erdwärme in den bevorzugten Regionen – bestenfalls etwa 150-200oC – ist der Wirkungsgrad der Stromerzeugung auf etwa 10-20% beschränkt.

Eine weitere Möglichkeit, an die Wärme im Erdinneren heranzukommen, besteht in der Einbringung von Bohrungen, an deren unterem Ende das Gestein durch eine Sprengung zerklüftet wird: das sogenannte Hot-Dry-Rock-Verfahren. In das Bohrloch eingebrachtes Wasser wird von dem Gestein erhitzt und über ein zweites Bohrloch entnommen und zur Stromerzeugung oder Brauchwärmegewinnung genutzt.

Die in den aufgeschlossenen Gesteinsmassen gespeicherte Wärme ist allerdings nach einigen Monaten aufgebraucht, neue Bohrungen, Sprengnungen und eine ,,Verschiebung„ des Kraftwerks müssen erfolgen.

Umwelteinflüsse von geothermischen Kraftwerken

Die Flußdichte von Erdwärme durch den Boden ist gering. Dadurch benötigen geothermische Kraftwerke relativ große Einzugsgebiete für das Sammeln der Wärme oder besitzen nur geringe Stromerzeugungs-Kapazitäten.

Ein weiteres Problem besteht darin, dass Wasser aus tiefen Gesteinsschichten Salze zu Tage fördert, die zur Korrosion von Anlagenteilen führen können. Zudem können die Salze auch giftig sein, dann müssen sie entsprechend entsorgt werden.

Durch das Einbringen von Wasser können sich tiefe Bodenschichten chemisch verändern. Dadurch können sich Bodenschichten ausdehnen, was zur Anhebung von Landflächen führt. Darauf stehende Gebäude werden beschädigt oder zerstört.