Energiedienstleistung

Als Energiedienstleistung werden alle die Dienstleistungen bezeichnet, die hauptsächlich durch den Einsatz von Energie bereitgestellt werden. Beispiel ist die Klimatisierung eines Hauses oder die Bereitstellung von Licht mit einer bestimmten Qualität und Stärke.

Heute üblicher Ansatz für die Gestaltung von Energienutzung

Der heute übliche Ansatz — sowohl im privaten wie im kommerziellen Bereich — besteht darin, auszurechnen, welcher Brennstoff für ein bestehendes oder geplantes Gebäude der kostengünstigste ist. Wir sprechen dabei über die Endenergie, die wir kaufen wollen.
Aber letztendlich brauchen wir nur die Wärme als Nutzenergie — die Wärme am Heizkörper hilft uns, nicht zu frieren. Bisher sind wir noch nicht in der „Domäne“ der Energiedienstleistung.

Energiedienstleistungen als ganzheitlicher Ansatz

Was wir eigentlich wollen, ist ein Gebäude, in dem wir uns wohlfühlen:

  • z.B. 20 Grad Celsius Raumtemperatur
  • geringer Luftzug in den Räumen bei dennoch gutem Luftaustausch
  • optimale Luftfeuchte

Dies ist der Dienst, den wir brauchen. Weder Endenergie noch Nutzenergie werden für die Beschreibung der Dienstleistung benötigt, aber für die Erbringung dieser Dienstleistung.
In diesem Ansatz spielt die Isolierung des Gebäudes eine genauso große Rolle wie die Art der Heizungsanlage. Die Betrachtung unserer Energienutzung als Energiedienstleistung führen zu einem ganzheitlichen Ansatz, in dem auch die Herstellung z.B. einer Heizungsanlage und der Gebäudeisolation einfließen.

Energiedienstleistungen können — etwa für ein Wohngebäude — durch einen Vertrag gekauft werden, der die Einhaltung der oben genannten Umgebungsparameter zu einem bestimmten Preis anbietet. Der Energiedienstleister kann dann für die Einhaltung der Umgebungsparameter so sorgen, daß dies möglichst kostengünstig für ihn ist. Er wird daher, eine entsprechend lange Vertragslaufzeit vorausgesetzt, dafür sorgen, daß seine Kosten möglichst gering sind.

Das Denken in Energiedienstleistungen kann aber auch für Privatpersonen oder Unternehmer zu einer deutlichen Optimierung von Energiekosten beitragen, indem

  • Investitionskosten für Heizungsanlage und/oder Isolationsmaßnahmen
  • Wartungskosten für die Heizungsanlage (ggf. auch Schornsteinfeger)
  • Energiekosten
  • zu erwartende Wohnqualität

für verschiedene Lösungsansätze miteinander verglichen werden. Hierbei wird betrachtet, wie eine bestimmte Dienstleistung mithilfe von Energie im Gesamtansatz möglichst kostengünstig genutzt werden kann. Die Energie selbst nimmt die Stellung eines „Dienstleisters“ ein.

An ökologischen Gesichtspunkten ausgerichtete Energiedienstleistungen

Werden alle Produktionsprozesse für

  • Herstellung von Anlagen und Materialien
  • ggf. Herstellung für Energieträger
  • ggf. Bereitstellungen von Dienstleistungen für den Betrieb von Anlagen

mit Kosten belegt, die auch die externen Effekte berücksichtigen, ist die ökonomische Optimierung gleichbedeutend mit einer ökologischen Optimierung.

Externe Effekte bezeichnen hier die bei der Bereitstellung der Energiedienstleistung auf die Allgemeinheit abgewälzte Kosten, etwa durch die Freisetzung von Treibhausgasen(Ölheizung, Gasheizung, Transportfahrten), Stickoxiden (alle Heizungen, die etwas verbrennen) oder Feinstäube (Holzfeuerungen, Transportfahrten).